Der Blog zu Nahrungsergänzungsmitteln, Vitaminen, CBD

Blog-Beitrag:

Fermentiertes Soja: Ein Schlüssel zu längerem Leben?

In der öffentlichen Debatte besteht häufig Uneinigkeit bezüglich der gesundheitlichen Auswirkungen einer sojareichen Ernährung. Eine aktuelle japanische Studie liefert nun neue Erkenntnisse, die den Fokus auf fermentierte Sojaprodukte lenken. Diese Forschung lässt darauf schließen, dass gerade fermentiertes Soja einen maßgeblichen Beitrag zu einer verbesserten Gesundheit und einer längeren Lebensspanne leisten könnte. Im Gegensatz zu Produkten wie Tofu zeigte der Verzehr von fermentierten Varianten wie Miso und Natto eine deutlich positive Korrelation mit einer geringeren Sterberate im Beobachtungszeitraum. Insbesondere der regelmäßige Konsum von Natto, welches aus gekochten Sojabohnen hergestellt wird. War laut den Forschungsergebnissen mit einer geringeren Häufigkeit von Herzerkrankungen verbunden.

Sojaprodukte, allgemein bekannt als pflanzliche Proteinquellen, weisen einen hohen Gehalt an Proteinen, ungesättigten Fettsäuren und sekundären Pflanzenstoffen auf. Es besteht jedoch eine kontroverse Diskussion über den genauen Gesundheitsnutzen dieser Inhaltsstoffe. Einige Studien legen nahe, dass bestimmte Bestandteile von Soja möglicherweise bei der Vorbeugung von erhöhten Cholesterinwerten und Übergewicht helfen könnten. Es bleibt jedoch noch abzuwarten, ob diese Annahmen bestätigt werden können. Zudem ist die Frage, ob die Art des Sojaprodukts die potenziellen Gesundheitseffekte beeinflusst, nach wie vor ungeklärt.

 

Umfassende Analyse

Um diese Frage zu erforschen, haben Wissenschaftler unter der Leitung von Ryoko Katagiri vom Nationalen Krebszentrum in Tokio umfangreiche Daten von über 92.000 japanischen Männern und Frauen zwischen 45 und 74 Jahren analysiert. In Japan ist der Konsum von Sojaprodukten, einschließlich fermentierter Varianten wie Miso und Natto, ein fester Bestandteil der Ernährung. Die Forscher haben sorgfältig untersucht, wie sich der Verzehr dieser Produkte auf die Gesundheit der Studienteilnehmer auswirkte. Über einen Zeitraum von fast 15 Jahren wurden detaillierte Informationen zu den Ernährungsgewohnheiten, dem Lebensstil und dem Gesundheitszustand der Teilnehmer sowie zu den Todesursachen erfasst.

Die vorliegenden Resultate belegen eindeutig, dass der generelle Konsum von Sojaprodukten keinerlei erkennbaren Einfluss auf das Sterberisiko hat. Hingegen erbrachte die Fokussierung auf fermentierte Sojaprodukte äußerst interessante Erkenntnisse. Personen, die große Mengen dieser Produkte zu sich nahmen, wiesen ein um zehn Prozent geringeres Mortalitätsrisiko auf im Vergleich zu jenen, die sie in geringeren Mengen verzehrten. Besonders bemerkenswert ist der Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Natto und einer signifikant reduzierten Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein direkter Zusammenhang zwischen dem Konsum von Sojaprodukten und der krebsbedingten Mortalität konnte hingegen nicht nachgewiesen werden.

Die Wissenschaftler betonen nachdrücklich, dass diese umfangreiche prospektive Studie einen eindeutigen Zusammenhang zwischen dem Konsum von fermentierten Sojaprodukten. Und einer signifikant niedrigeren Sterblichkeitsrate aufzeigt. Dieser Zusammenhang besteht sogar unabhängig vom Gemüsekonsum der Teilnehmer. Obwohl es auffällig ist, dass Personen, die eine hohe Menge an fermentierten Sojaprodukten zu sich nehmen. Tendenziell auch vermehrt Gemüse konsumieren. Eine mögliche Erklärung für die gesundheitlichen Vorteile fermentierter Sojaprodukte könnte in ihrem erhöhten Gehalt an Ballaststoffen, Kalium und biologisch aktiven Komponenten liegen.

 

Umfassende Analyse: Japanische Langzeitstudie zum Konsum von Soja

Trotz der signifikanten Korrelationen, die in der Studie aufgedeckt wurden, bedarf es weiterer Forschung. Um zu bestätigen, ob der Verzehr von fermentiertem Soja tatsächlich ursächlich für die beobachteten Gesundheitseffekte ist. Es ist unerlässlich, weitere Studien durchzuführen, um das Verständnis über die gesundheitlichen Auswirkungen von fermentierten Sojaprodukten zu vertiefen. Wie von Kayo Kurotani und Hidemi Takimoto vom Nationalen Institut für Gesundheit und Ernährung in Tokio betont wird. Es besteht die Vermutung, dass die gesundheitlichen Vorteile einiger fermentierter Sojaprodukte möglicherweise sogar unterschätzt wurden. Zum Beispiel enthielt Miso zu Beginn der Studie mehr Salz als heute und könnte daher schädlicher gewesen sein. Wie die Forscher in einem Kommentar im “British Medical Journal” anmerken.

Die vorliegende Studie wirft zudem die Frage nach der Akzeptanz fermentierter Sojaprodukte auf. Selbst in Japan, wo diese Produkte traditionell konsumiert werden, gibt es gewisse Vorbehalte, insbesondere gegenüber Natto, das durch seine schleimige Konsistenz und seinen intensiven Geruch charakterisiert ist. Diese spezifischen Eigenschaften könnten insbesondere in westlichen Ländern eine erhebliche Herausforderung für die Akzeptanz darstellen. Die Forscher schlagen daher vor, dass bei der Entwicklung von fermentierten Sojaprodukten, die den Geschmack der breiten Öffentlichkeit besser treffen, eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern, der Lebensmittelindustrie und politischen Entscheidungsträgern erforderlich ist.

 

Zusammenfassung: Soja- und fermentierte Sojaprodukte und Sterblichkeit – Eine prospektive Kohortenstudie

Eine umfangreiche Studie im BMJ hat den Zusammenhang zwischen dem Konsum von Soja- und fermentierten Sojaprodukten und der Gesamt- sowie spezifischen Sterblichkeit untersucht. Über einen Zeitraum von fast 15 Jahren wurden Daten von über 90.000 Teilnehmern in Japan gesammelt und analysiert. Während der Verzehr von Sojaprodukten allgemein keine signifikante Korrelation mit der Gesamtmortalität aufwies, ergab die Studie, dass insbesondere der Konsum von fermentierten Sojaprodukten wie Natto mit einer niedrigeren Gesamtmortalität und insbesondere mit einer reduzierten Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden ist. Für detaillierte Informationen, siehe die Originalquelle:[1]

 

Quelle:

1) Ryoko Katagiri (National Cancer Centre, Tokio) et al., The British Medical Journal, doi: 10.1136/bmj.m34

Dieser Blog-Artikel ist gelistet unter den Themen und den Stichworten .

Hinterlassen Sie einen Kommentar